Vertrauen in Suchmaschinen

Ziel des Dissertationsprojekts ist es, zu untersuchen, inwieweit Nutzer*innen ihren genutzten Suchmaschinen vertrauen und welchen Einfluss dies auf ihr Suchverhalten hat. Darüber hinaus wird untersucht, wie die Vertrauenswürdigkeit des Suchmaschinenbetreibers und die Verlässlichkeit des Suchmaschinenalgorithmus zum Vertrauen beitragen.

Die zu erwartenden Ergebnisse helfen, berechtigtes und unangebrachtes Vertrauen in Suchmaschinen zu bestimmen. Dies soll die Diskussion zwischen der Zivilgesellschaft, Wissenschaftler*innen und politischen Entscheidungsträgern fördern, wenn es um die gesellschaftlichen Folgen von Vertrauen, die Rolle von Suchmaschinen und die notwendigen Fähigkeiten der Nutzer*innen geht.

Die Forschungsfragen werden auf Szenarien aus den Bereichen Gesundheit und Finanzen angewendet. Einerseits bilden diese Bereiche gute Voraussetzungen für die Betrachtung von Vertrauen, andererseits können die Auswirkungen von Vertrauen dabei weitreichend sein. Vertrauen wird für Google und Ecosia getestet, da beide Suchmaschinen in ihrer verwendeten Technologie und ihrem Image als Marke konträr sind.

In einer Laborstudie mit Stimulated-Recall-Interviews werden zunächst Indikatoren für Vertrauen in der Websuche identifiziert und spezifische vertrauensbasierte Verhaltensweisen ermittelt. Daraus werden Items zur Messung des Vertrauens in Suchmaschinen generiert und mit Hilfe einer Umfrage validiert. Schließlich wird das validierte Messinstrument für Vertrauen in einem Experiment verwendet, um die Zusammenhänge mit Vertrauenswürdigkeit/Verlässlichkeit und vertrauensbasiertem Verhalten zu testen. Die Kombination von Selbstauskünften und tatsächlichen Verhaltensmessungen wurde bisher nur selten in Bezug auf das Vertrauen in Suchmaschinen verwendet.

Als Teil des Projekts wurde eine Umfrage entwickelt, um die Suchmaschinenkompetenz der Nutzer*innen zu erfassen. Dies kann nachgenutzt werden